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Pressemitteilungen 31.08.2016 – Tag des offenen Denkmals am 11. September 2016

Pommersches Landesmuseum, Foto Pressestelle (2)
Das Pommersche Landesmuseum

Der diesjährige Tag des offenen Denkmals am 11. September widmet sich dem Thema    „Gemeinsam Denkmale erhalten“. In Greifswald haben viele Einrichtungen dieses Motto  aufgegriffen.

Schon am Samstag lädt das sozio-kulturelle Zentrum St. Spiritus zum langen Abend des Offenen Denkmals ein. Gleich zwei Jubiläen gibt es hier zu feiern: zum einen blickt das Gebäudeensemble „St.  Spiritus“ auf eine 25jährige Geschichte als lebendiges Denkmal zurück, zum anderen besteht die Big Band der Greifswalder Musikschule seit 10 Jahren. Im Konzert mit den „Groovties“ kann man daher ein Denkmal voll Musik erleben. „Im dunklen Zimmer“ heißt eine Ausstellung von Studenten des Caspar-David-Friedrich-Institutes. Sie haben mit der Camera Obscura unter anderem im Rathaus, im Pommerschen Landesmuseum oder im  Botanischen Garten experimentiert. Die Vernissage beginnt um 18:30 Uhr.

Im April 1991 ereignete sich im Hauptgebäude der Greifswalder Universität der damals spektakulärste Kunstdiebstahl in den neuen Bundesländern. 45 Gemälde wurden unter anderem aus dem Konzilsaal entwendet. Nur sechs Monate später konnten sie bereits dank professioneller kriminalistischer Arbeit an ihren Ursprungsort zurückkehren. Zahlreiche Spenden von Privatpersonen, der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität Greifswald e.V. sowie eines Hauptangeklagten im Prozess wegen Kunsthehlerei trugen dazu bei, die Professorenportraits zu restaurieren. Die Bilder hängen fast alle wieder im Konzilsaal und können dort besichtigt werden. Bei einer Führung durch die Akademische Kunstsammlung wird die Geschichte noch einmal lebendig. (Treffpunkt 13 Uhr, Domstraße 11, Universitätshauptgebäude, Eingang III, EG, Konzilsaal).

Auch die ehemalige Flugplatzsiedlung in Ladebow kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Seit 1992 steht sie als Einzeldenkmal auf der Denkmalliste der Stadt. 1934 wurde in Ladebow zunächst ein Flugplatz errichtet, der sportlich genutzt werden sollte.  Doch noch im selben Jahr wurde dieser zur militärischen Nutzung umgebaut und erweitert. Damit einher gingen die Anlage eines Fliegerhorstes und wenig später die Errichtung einer Militärwohnsiedlung. Sie entstand ab 1935 für Offiziere, aber auch für Soldaten, Witwen und Zivilangestellte. Die militärischen Anlagen wurden 1947 gesprengt. Nach 1990 wurde die Siedlung saniert. Die Struktur der Gebäude, aber auch der Straßen, Plätze und Gärten blieben im Wesentlichen erhalten. Heute ist Ladebow eine beliebte Wohngegend. Dank engagierter Unterstützung von Vertretern der Ortsteilvertretung konnten die Erkenntnisse zum ursprünglichen Aussehen der Siedlung durch Fotos und Zeitzeugenberichte ergänzt werden, die zum Beispiel die historische Farbigkeit der Gebäude und deren ehemals vorhandene Fensterläden oder das Aussehen eines früher vorhandenen Springbrunnens dokumentierten. Bei Führungen um 10 und 11 Uhr durch die Siedlung informieren Prof. Lichtnau und Heino Förste von der Ortsteilvertretung über die Geschichte, die Architektur und den Städtebau.

Das Pommersche Landesmuseum eröffnet zum Tag des offenen Denkmals seine Foto- Ausstellung „Greifswald - Der private Blick“ Greifswalder Bürger fotografieren ihre Stadt. Das Besondere an dieser Schau: die Fotografen sind nicht immer Profis, sondern Bewohner Greifswalds, die ihre Stadt in den Jahren von 1960 bis 1990 mit der Kamera festgehalten haben. Die Ausstellung unternimmt den Versuch, den städtischen Alltag zwischen Abriss und Neubau möglichst allumfassend abzubilden. Dabei wird den Fragen nachgegangen, wie man in Greifswald wohnte, welche Lieblingsplätze es gab und wie die bauliche Entwicklung von den Bewohnern der Stadt wahrgenommen wurde. Welche Bauwerke wurden geliebt, welche kritisch beäugt und was zeigte man Besuchern? Aus Hunderten von eingesandten Fotos wurden für die Ausstellung 150 bis 200 Aufnahmen ausgewählt, die unverfälscht und vielfältig  über die eigene Erfahrung mit der Stadt Greifswald aus der ganz persönlichen Sicht seiner Bewohner erzählen. (Eröffnung: 11.00 Uhr, Eintritt: frei)

Darüber hinaus werden anlässlich des Tags des offenen Denkmals zahlreiche Führungen angeboten, darunter durch die Altstadt, im ehemaligen Professorenhaus „Alte Sternwarte“, im Alten Elektrizitätswerk, in der historischen Gewächshausanlage des Botanischen Gartens, im Caspar-David-Friedrich-Zentrum, in der Klosterruine Eldena und in der Museumswerft. In der Stralsunder Straße 10/11 können sich Besucher über den Baufortschritt informieren. Die Universität präsentiert wertvolle Objekte aus der Geologischen Sammlung, u.a. Meteoriten und den Dinosaurier Emausaurus ernsti. Wer mehr über den Umzug der Gustaf-Dalman-Sammlung in den Plattenbautyp WB70 AR erfahren möchte, ist herzlich zu einem Vortrag in die Theologische Fakultät (Rubenowplatz 2/3) mit anschließendem Stadtrundgang eingeladen. Auch die Kirchen St. Marien, St. Nikolai und St. Jacobi sind geöffnet und laden zum Gottesdienst, zu Führungen und Konzerten ein.

„Greifswalder Beiträge“ widmen sich unter anderem der  Siedlungsgeschichte an der südlichen Marktseite

Auch in diesem Jahr wird am Tag des offenen Denkmals die neue Ausgabe der Schriftenreihe „Greifswalder Beiträge zur Stadtgeschichte, Denkmalpflege, Stadtsanierung“ präsentiert. Das neue Heft beinhaltet die Ergebnisse jüngerer archäologischer und bauhistorischer Untersuchungen. Der umfangreichste Artikel wartet auf mit neuen Erkenntnissen zur Siedlungsgeschichte an der südlichen Marktseite. Auf dem Areal hinter dem alten Postgebäude wurden im Vorfeld der Bauarbeiten für das neue Stadthaus interessante mittelalterliche Hausbefunde, Brunnen und Latrinen freigelegt. Herausragende Fundstücke zeigen, dass hier direkt am Markt ehemals die Häuser besonders begüterter und einflussreicher Familien standen. Über Grundstücksentwicklungen und Bebauungsstrukturen der frühen Stadtgeschichte informiert auch der Beitrag über Ausgrabungen an der Friedrich-Loeffler-Straße. Auch das Gebäude Lange Straße 82 wird vorgestellt, welches im 18. Jahrhundert wiederholt königlichen Gästen als Quartier diente. Ein kleiner, aber wissenschaftlich ebenfalls sehr wertvoller Aufsatz behandelt die Untersuchung am Dachwerk hinter dem reich dekorierten Renaissancegiebel des Hauses Knopfstraße 20. Abschließend berichtet der Verein „Europäische Route der Backsteingotik e. V.“ über seine ambitionierte Arbeit. Bauhistoriker André Lutze stellt das Jahresheft um 11.30 Uhr im Rathaus vor.

Hier finden Sie das vollständige Programm zum Tag des offenen Denkmals in Greifswald.