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Pressemitteilungen 03.03.2023 – Greifswald feiert Fertigstellung des Zentrums für Life Science und Plasmatechnologie
Eines der bisher anspruchsvollsten Bauvorhaben der Universitäts- und Hansestadt Greifswald ist fertiggestellt. Am Donnerstag, dem 2. März 2023, wurde das Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie, das künftig kurz „Z4“ heißen wird, im Beisein von rund 200 Gästen aus Forschung, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung sowie am Bau beteiligter Firmen feierlich eröffnet. Das neue Zentrum soll sich zu einem Hotspot für Innovation, Gründung, aber auch Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich der Plasmatechnologie und Bioökonomie entwickeln.
„Es war 2011 eine weitsichtige und mutige Entscheidung, so ein gewaltiges Projekt anzugehen und ich bin froh und stolz, dass wir den Kurs gehalten haben“, sagte Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder bei der Eröffnung. „Die Bauphase fiel mitten in die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg, in die Energiekrise, in Zeiten von Materialmangel, Lieferkettenengpässen und gestiegenen Baupreise. Deswegen möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken, dass es uns gemeinsam gelungen ist, diesen anspruchsvollen Bau in diesen schwierigen Zeiten erfolgreich zu Ende zu bringen - einigermaßen im Zeitplan und weitgehend im Kostenbudget.“ Die Gesamtinvestitionssumme beläuft sich auf rund 41 Millionen Euro und wurde mit Mitteln aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) gefördert.
„Wir haben hier einen weiteren Leuchtturm für den Wissenschafts-, Bildungs- und Wirtschaftsstandort Greifswald, der auf das gesamte Land ausstrahlt.“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, Reinhard Meyer. „Das Zentrum ist wichtig, um mehr Forschung und Entwicklung in der Hansestadt zu ermöglichen. Gleichzeitig ziehen wir damit junge Menschen nach Mecklenburg-Vorpommern, die hier ihre Zukunft gestalten wollen und die das Land dringend benötigt.“ Er übergab dem Oberbürgermeister zur Eröffnung einen Zuwendungsbescheid über 19,45 Millionen Euro und damit drei Millionen mehr als ursprünglich avisiert, um die Kostensteigerungen abzufedern.
Ab 1. April wird das neue Zentrum unter der Regie der WITENO GmbH in Betrieb genommen. „Mit dem neuen Zentrum sind wird die smarteste Meile Europas für Life Science und Plasmatechnologie“, sagte dessen Geschäftsführer Dr. Wolfgang Blank. „Wir erweitern damit das Angebot des Wissenschafts- und Technologieparks Nordost, dessen Kapazitäten im angrenzenden BioTechnikum sowie im Technologiezentrum nahezu ausgeschöpft sind. Mit dem Z4 schaffen wir an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft weitere Kapazitäten, damit Unternehmen unter modernsten Voraussetzungen Forschungsergebnisse in marktfähige Produkte umsetzen können.“
Das Forschungs-, Dienstleistungs- und Gründerzentrum wurde angrenzend an das BioTechnikum und das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) in direkter Nähe zum neuen Universitätscampus errichtet. Etwa 240 hochqualifizierte Arbeitsplätze werden hier geschaffen. Ihnen stehen auf etwa 5.500 Quadratmetern modernste Labor-, Technik- und Produktionsräume zur Verfügung. In 36 voll ausgestatteten Laboreinheiten können beispielsweise neue Forschungsansätze für den Einsatz in der Dekontamination, Hygiene, Medizin und auch in der Pharmazie bis hin zur Produktionsreife geführt werden. Auf Wunsch des INP wurde eine große Werkstatthalle konzipiert, in der eine Kran-Bahn größere Lasten heben kann. Das Erdgeschoss wird außerdem mit Räumen für Tagungsmöglichkeiten sowie einer Cafeteria ausgestattet.
In Greifswald sind rund 670 Beschäftigte in den verschiedenen Bereichen der Plasmatechnologie an der Universität Greifswald, am Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) sowie am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) tätig. Gemessen an den ca. 60.000 Einwohnern, etwa 1.500 Wissenschaftlern allein an der Universität und knapp 10.000 Studenten handelt es sich um eine beträchtliche Größe, wie sie nur wenige Standorte sowohl im nationalen wie auch im internationalen Vergleich aufweisen.