Navigation und Service der Hansestadt Greifswald

Springe direkt zu:

Inhalt Hauptnavigation Suche
Menü öffnen/schliessen

Presseportal

Pressemitteilungen 21.10.2021 – Stadt will Wildschweinplage eindämmern – in diesem Jahr schon über 90 Tiere geschossen

Wildschweine im Schilf
Foto: Christine Dembski

Die Universitäts- und Hansestadt versucht intensiv, die Wildschweine weiter aus dem Stadtgebiet herauszudrängen. Wie Bausenatorin Jeannette von Busse sagte, ist die Stadt derzeit intensiv dabei, konkrete Maßnahmen aus dem städtischen Konzept zur Bejagung der Tiere Schritt für Schritt umzusetzen. „Wir können der Lage nur Herr werden, wenn wir den Bestand reduzieren. Der Beschluss der Bürgerschaft hat der Stadtverwaltung klare Rückendeckung gegeben, dass wir hier tätig werden sollen und er war auch ein Signal an die Jäger, dass ihr Einschreiten gewünscht ist.“ Ihrer Einschätzung nach „sind wir im Moment auf einem sehr guten Weg. Alle derzeit möglichen Maßnahmen wurden in die Wege geleitet.“

„Wir stehen in sehr engem Kontakt und Abstimmung mit der unteren Jagdbehörde und der Jagdgenossenschaft.“, erläuterte der Leiter des Immobilienverwaltungsamtes, Winfried Kremer. „Da wir als Stadt nur auf den wenigsten Flächen schießen können, sind wir auf die Zusammenarbeit mit den Jagdausübungsberechtigten und anderen Grundstücksbesitzern angewiesen. Inzwischen sind fast alle bejagdbaren Flächen rund um die Stadt wieder einer Jagdgenossenschaft zugeordnet worden. Damit wurden stadtnah fast 400 Hektar wieder einer Bejagung zugeführt." Durch die Jäger seien in diesem Jahr bereits mehr als 90 Wildschweine geschossen worden. Auch eine Bejagung des Stadtparkes sei inzwischen so gut wie geklärt. „In der letzten Woche fand eine Besichtigung mit der unteren Jagdbehörde statt. Außerdem wurde in den Ämtern noch einmal der Rechtsstatus untersucht. Demnach handelt es sich nicht um einen Park im eigentlichen Sinne, sondern um eine Grünfläche und unbefriedetes, also bejagbares Gebiet. Damit könnte auch hier durch die Jagdgenossenschaft gejagt werden. Die abschließende schriftliche Bestätigung durch die untere Jagdbehörde steht allerdings noch aus.

Stadtförster Bent Knoll, der derzeit die Aufgaben für den erkrankten Wildtiermanager mit übernimmt, geht davon aus, dass sich innerhalb der Stadt aktuell rund 30 Wildschweine aufhalten. Er rechne aber damit, dass in den nächsten Wochen etwa weitere 30 Tiere einen Rückzugsort in der Stadt suchen. „Wir haben hier eine große Rotte bei Friedrichshagen im Blick“. Hinzu kämen noch einmal etwa 10 Tiere, die man möglicherweise noch nicht kenne.

Hier sei es wichtig, die Rückzugsorte und Wildwechselmöglichkeiten zu versperren. Die Stadt hat deshalb einen stabilen Zaun an der Nexö-Grundschule und am Volksstadion gezogen. Mit dem Berufsbildungswerk gebe es Abstimmungen, dass dort ebenfalls ein fester Zaun gesetzt werde. Der Stadtforst hat zudem 2500 Meter Zaun angeschafft, der vor allem in Eldena zum Einsatz kommen soll. Zudem werden die Tiere weiterhin auch chemisch oder akustisch vergrämt. Dies sei in diesem Sommer vor allem in Eldena geschehen.

Wie Winfried Kremer weiter ausführte, unterstützt die Stadt die Jäger auf Grundlage des Bürgerschaftsbeschlusses auch materiell. „Diese werden schließlich auf Bitten der Stadt aktiv und gehen selbst ein finanzielles Risiko ein.“ So wurden durch einen Mitarbeiter der Verwaltung im Forstbetrieb 10 Hochsitze gebaut, die den Jägern zur Verfügung gestellt werden. Außerdem hat die Stadt Wärmebildtechnik angeschafft, damit die Wildschweine im Dunkeln genau zu erkennen sind. „Insgesamt hat die Stadt Technik für rund 20.000 Euro angeschafft.“

Die Stadt nahm erneut auch die Einwohnerinnen und Einwohner in die Pflicht: „Wir können die Eigentümer nur immer wieder bitten, ihre Grundstücke auch entsprechend mit einem festen Zaun zu sichern.“, so der Stadtförster. Illegale Komposthaufen insbesondere mit Obst, Brot, Kartoffeln oder Grünschnitt, aber auch weggeworfene Essensreste seien ein gefundenes Fressen und Gaumenfreude für die Wildschweine. Nicht umsonst seien so viele Tiere vor allem in dem Areal rund um die Festspielwiese, im Stadtpark oder in der Nähe von Kleingartenanlagen oder Eigenheimsiedlungen unterwegs.