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Pressemitteilungen 01.12.2022 – GREIF in Stralsund erfolgreich trockengestellt

Im Zuge der Sanierungsarbeiten am Segelschulschiff GREIF wurde das Schiff in der Volkswerft Stralsund trockengestellt
Trockenstellung der GREIF © Eigenbetrieb

Das Segelschulschiff GREIF ist gestern auf dem Gelände des Maritimen Industrie- und Gewerbeparks Volkswerft Stralsund erfolgreich aus dem Wasser gehoben worden. Damit können nun die Stahlarbeiten am Rumpf beginnen.

Für die sogenannte Trockenstellung wurde die GREIF am Mittwoch, dem 30.11.2022, gegen 8:30 Uhr in die Hebeanlage der Werft gefahren. Mit Hilfe des Schiffsliftes wurde der 230 Tonnen schwere Schiffskörper dann innerhalb von knapp einer Stunde aus dem Wasser gehoben und an Land auf Kielbockträger gestellt. Aktuell wird die Schonerbrigg auf dem Schienensystem etwa 300 Meter weiter an seinen Reparaturplatz gefahren. „Ich freue mich, dass wir die GREIF nun hoch und trocken haben“, sagte Betriebsleiter Friedrich Fichte, der den Ablauf vor Ort verfolgte. „Die Ausbauarbeiten haben wir erfolgreich gemeistert, jetzt starten wir mit der nächsten Etappe, dem Wiederaufbau des Schiffes.“

Zunächst wird der Rumpf mit einer Hochdruckwaschanlage gereinigt, um diesen von Algen und Bewuchs zu befreien. Dann wird eine Rüstung rund um den Schiffskörper aufgebaut, von der aus dann die am stärksten korrodierten Platten der Außenhaut ausgetauscht und durch 8 Millimeter dicke neue Stahlplatten ersetzt werden. Intakte Stahlplatten werden entrostet und neu konserviert, um diese langfristig zu erhalten. Die Crewmitglieder der GREIF bleiben vor Ort und begleiten die Reparaturarbeiten.

Bereits am 15. November waren die Masten und der Klüverbaum mit Hilfe einer Hebevorrichtung gezogen und an Land gelegt worden. Auch sie werden aufgearbeitet und konserviert.

Um das städtische Segelschulschiff auch zukünftig in Fahrt zu halten, muss es grundlegend saniert und modernisiert werden. Da die europaweite Ausschreibung für den kompletten Auftrag im Sommer ergebnislos geblieben war, schreibt der Eigenbetrieb die einzelnen Gewerke nun separat aus. Die Stralsunder Dockgesellschaft mbH hatte sich bereiterklärt, die dringend notwendigen ersten schiffbaulichen Reparaturen zu übernehmen. In der Folge sollen nach einer neuerlichen Ausschreibung weitere Stahlbauarbeiten erfolgen, die beispielsweise die restlichen Bereiche des Rumpfes, die Anpassung des Kollisionsschotts und die Entfernung der Aufbauten umfassen. Außerdem sollen die Maschinenanlage und der komplette Innenausbau erneuert werden. 

Ursprünglich sollte die Generalsanierung insgesamt rund 3,5 Millionen Euro kosten. Nach aktueller Prognose besteht inzwischen aufgrund der allgemeinen Kostensteigerung ein Mehrbedarf von knapp 950.000 Euro. Die Bürgerschaft wird darüber in ihrer nächsten Sitzung beraten.

Die Finanzierung erfolgt unter anderem durch Mittel des Bundes und des Landes Mecklenburg-Vorpommern zum Erhalt des technischen Denkmals von nationaler Bedeutung. Die Eigenmittel der Stadt Greifswald für eine Restaurierung und Sanierung der GREIF belaufen sich bislang auf 806.000 Euro. Auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Ostdeutsche Sparkassen-Stiftung, sowie der Tall Ship Friends e.V. unterstützen die Sanierung des Großseglers. Zudem hat der Förderverein Rahsegler Greif e.V. in Kooperation mit der Ostseezeitung bereits tatkräftig Spenden gesammelt, zuletzt über die Crowdfunding-Plattform 99-Funken der Sparkasse Vorpommern für die Aktion „Neue Segel braucht die GREIF“, bei der über 50.000 Euro für neues Segeltuch zusammen gekommen sind.