Mietspiegel

Startschuss für Greifswalds ersten qualifizierten Mietspiegel
Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald wird im Jahr 2026 erstmals einen qualifizierten Mietspiegel veröffentlichen. Der qualifizierte Mietspiegel bietet dank seiner wissenschaftlich fundierten Methodik eine höhere rechtliche Verbindlichkeit, sorgt für mehr Transparenz auf dem Wohnungsmarkt und stärkt zugleich die Rechte der Mieterinnen und Mieter.
Für die Erhebung und wissenschaftliche Auswertung der Daten hat die Universitäts- und Hansestadt Greifswald das erfahrende Hamburger Forschungsinstitut FUB IGES Wohnen+Immobilien+Umwelt GmbH beauftragt. Die schriftliche Befragung von Vermieter- und Mieterhaushalten wird Anfang September starten. Erhoben werden beispielsweise neben Mietvertragsdaten auch Angaben zum Gebäude, zur Wohnung und deren Ausstattung sowie zur Energieinfrastruktur.
Eigentümerinnen und Eigentümer, Vermieterinnen und Vermieter und Mieterinnen und Mieter von Wohnraum sind gemäß Artikel 238 § 2 Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuch (EGBGB) verpflichtet, der nach Landesrecht zuständigen Behörde Auskunft zu erteilen. Wird dieser Auskunftspflicht nicht nachgekommen, so wird die Universität- und Hansestadt ein Ordnungswidrigkeitsverfahren einleiten, das mit einer Geldbuße von bis zu 5.000 Euro verbunden ist.
Der neue Mietspiegel soll am 1. März 2026 in Kraft treten. Bis dahin behält der bestehende einfache Mietspiegel aus dem Jahr 2024 seine Gültigkeit.
Aktueller Mietspiegel gültig ab 1. März 2024
Er spiegelt abhängig von Art, Größe, Ausstattung, Beschaffenheit und Lage einschließlich der energetischen Ausstattung und Beschaffenheit die ortsüblichen Vergleichsmieten wider und findet Anwendung für rund 30.000 Greifswalder Wohnungen. Für diesen Mietspiegel wurden insgesamt 14.889 relevante Datensätze ausgewertet. Dafür wurden ausschließlich Mietverträge betrachtet, die zwischen dem 1. Juli 2017 und dem 30. Juni 2023 neu vereinbart oder geändert wurden. Der Mietspiegel gilt für das gesamte Stadtgebiet, mit Ausnahme der Ortsteile Friedrichshagen, Riemserort/ Insel Riems und Insel Koos. Für diese lagen keine relevanten Daten vor.
Erarbeitung des Mietspiegels
Der Mietspiegel wurde durch eine Arbeitsgruppe erstellt, der Interessenvertretungen von Mieter- und Vermieterseite mit paritätischem Stimmrecht angehörten. Die Leitung oblag der Universitäts- und Hansestadt Greifswald. Die Stadt unterstützte die Arbeitsgruppe bei der Datenerfassung sowie rechtlich und redaktionell. Sie verfügt jedoch über kein Stimm- oder Beschlussrecht.
Folgende Institutionen gehören der Arbeitsgruppe Mietspiegel an:
- Haus & Grund Greifswald e.V.
- Mieterverein Vorpommern - Greifswald e.V.
- Wohnungsbau – Genossenschaft Greifswald eG
- Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft mbH Greifswald
- Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
- Beauftragter des IVD
- Universitäts- und Hansestadt Greifswald
Der Mietspiegel liegt auch als Broschüre vor. Diese gibt es kostenlos an den Infotheken im Rathaus, im Stadthaus, bei der WVG und WGG, bei Haus & Grund Greifswald e.V. sowie beim Mieterverein Vorpommern-Greifswald e.V.
Erstmalig wurde der Entstehungsprozess des Mietspiegels in einer Dokumentation festgehalten. Diese steht neben dem Mietspiegel ebenfalls als PDF-Download zur Verfügung.