Aktuelles

Die Mesekenhäger Moorniederung ist eines der großen Moorgebiete rund um Greifswald. Die Stadt ist an einem erheblichen Teil der Fläche als (Mit-)Eigentümerin beteiligt. Aufgrund seiner Größe kommt dem Gebiet eine besondere Bedeutung zu – sowohl aus Sicht der Treibhausgasbilanz als auch für einen stabilen Wasserhaushalt in der Region. Um herauszufinden, ob und unter welchen Bedingungen eine Wiedervernässung möglich wäre, hat die Stadt gemeinsam mit der MoorAgentur der Landgesellschaft MV eine Machbarkeitsstudie ausgeschrieben.

In dieser Studie sollen wichtige Grundlagen erhoben werden: Wasserflüsse, Geländehöhen, die Ausdehnung des Torfkörpers und die möglichen Einsparpotenziale verschiedener Wiedervernässungs-Szenarien. Dabei geht es zunächst nur um die Datenerhebung – konkrete Maßnahmen zur Umsetzung stehen noch nicht an.

Mitte Oktober fand ein gemeinsamer Öffentlichkeitstermin in Dömitzow statt, bei dem abschließend auf das erfolgreiche Projekt „Renaturierung von Kleingewässern bei Dömitzow“ geblickt wurde. Acht der zunehmend verlandenden Kleingewässern konnten revitalisiert, zwölf Lesesteinhaufen und 95 Meter Totholzhecke angelegt sowie rund 11.000 m² Wasserfläche geschaffen werden – ein wichtiger Gewinn für Amphibien wie den Kammmolch. Die Umsetzung erforderte zahlreiche Bodenproben, Abstimmungen, Antrags- und Vergabeschritte und ein Investitionsvolumen von etwa 252.000 Euro, welches mit EU-Mitteln finanziert wurde.
Das Projekt zeigte erneut, wie entscheidend frühzeitige Planung, realistische Zeitansätze und eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten sind. Wir bedanken uns herzlich bei allen Unterstützenden des Projekts.

Seit Mai 2025 ist die Stadt Greifswald Einsatzstelle im bundesweit einzigartigen Qualifizierungsprogramm für Moorspezialist*innen, das in vier Jahren insgesamt 80 neue Fachkräfte für den Moorschutz ausbilden wird. Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier. 
Carmen Wassong, die seit Mai im Moormanagement der Stadt eingesetzt ist, hat einen Masterabschluss in Biodiversität und Naturschutz. Während ihrer Zeit bei der Stadt erweitert sie ihr Wissen praxisnah und betreut ein eigenes Projekt.