Bevölkerungsschutz
Ob Starkregen, Sturmflut, Waldbrand, der flächendeckende Stromausfall oder die Energiemangellage - Greifswald ist in den vergangenen Jahren glücklicherweise von den Folgen schwerwiegender Katastrophen verschont geblieben. Damit das so bleibt, ist es wichtig, sich frühzeitig mit möglichen Krisenszenarien auseinanderzusetzen. Denn auch, wenn solche Ereignisse selten sind, können sie jederzeit eintreten und jeden treffen – und dann zählt vor allem eines: gute Vorbereitung. Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Zusammenstellung von Tipps und Informationen zu unterschiedlichen Notfallsituationen.
Allgemeine Informationen
Bevölkerungsschutz umfasst alle Maßnahmen, die dazu beitragen, Menschen im Falle einer Katastrophe oder Großschadenslage zu schützen und deren Folgen abzumindern und bestenfalls vollumfänglich zu bewältigen. Ziel ist es, unsere Stadt und ihre Bewohnerinnen und Bewohner krisenfest und widerstandsfähig zu machen.
Neben den hauptamtlichen Einsatzkräften ist bei einem Großschadensereignis die ehrenamtliche Unterstützung von immenser Bedeutung. Denn nur gemeinsam können wir die Schwächsten unserer Gesellschaft schützen. Die Aufgabe der Universitäts- und Hansestadt Greifswald ist es daher die Greifswalder Bevölkerung durch die Bereitstellung von Informationen auf möglich eintretende Szenarien bestmöglich vorzubereiten. Wenn man weiß, was zu tun ist, lassen sich solche Ereignisse besser begrenzen und bewältigen. Eigenvorsorge ist der grundlegende Baustein für Ihre Sicherheit und das Funktionieren der Gesellschaft. Sicherheit beginnt nicht erst im Moment der Gefahr – sie entsteht durch Vorbereitung. Wer sich frühzeitig mit dem Thema Notfallvorsorge beschäftigt, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch Familie, Nachbarn und Mitmenschen.
Was gehört zur Eigenvorsorge?
Lebensmittelbevorratung: Eine durchdachte Vorratshaltung ist ein zentraler Bestandteil der Eigenvorsorge – und sie lässt sich mit wenig Aufwand in den Alltag integrieren. Das BBK empfiehlt, einen Vorrat für etwa 10 Tage anzulegen. Dabei geht es nicht um Hamsterkäufe, sondern um eine sinnvolle und individuelle Planung, die sich am Platzangebot und den persönlichen Bedürfnissen orientiert. Zum Basisvorrat gehören haltbare Lebensmittel wie Reis, Nudeln oder Konserven, die sich gut lagern und regelmäßig verbraucht werden sollten. Trinkwasser ist mit mindestens 2 Litern pro Person und Tag einzuplanen. Hygieneartikel wie Seife, Toilettenpapier und Desinfektionsmittel sowie individuell benötigte Medikamente und ein kleines Erste-Hilfe-Set gehören ebenfalls dazu. Familien mit Kleinkindern sollten an spezielle Produkte wie Babynahrung, Windeln und Pflegeartikel denken. Auch für Haustiere sollten Futter, Wasser und gegebenenfalls Medikamente vorrätig sein.
Notfallrucksack: Ein gepackter Notfallrucksack kann im Fall einer plötzlichen Evakuierung entscheidend sein. Er sollte jederzeit einsatzbereit sein und die wichtigsten Dinge enthalten, die man für etwa zwei bis drei Tage benötigt. Dazu gehören wetterfeste Kleidung, eine Taschenlampe mit Ersatzbatterien, ein Erste-Hilfe-Set, persönliche Medikamente, etwas Bargeld sowie Kopien wichtiger Dokumente wie Ausweise, Versicherungspapiere und Kontaktdaten. Auch Hygieneartikel, ein Mobiltelefon mit Ladegerät und etwas Proviant sind sinnvoll. Der Rucksack sollte leicht zu tragen sein und an einem gut erreichbaren Ort stehen – idealerweise dort, wo man ihn im Notfall schnell greifen kann.
Dokumentensicherung: Wichtige Unterlagen wie Ausweise, Versicherungspolicen, Bankdaten und medizinische Informationen sollten sowohl digital als auch physisch gesichert werden. Für die analoge Ablage empfiehlt sich eine wasserdichte und feuerfeste Mappe, die im Notfall schnell mitgenommen werden kann. Digitale Kopien – etwa auf einem USB-Stick oder in einer sicheren Cloud – ergänzen die Vorsorge und erleichtern den Zugriff, falls Originale beschädigt oder verloren gehen.
Informationsquellen: Im Katastrophenfall zählt jede Minute. Deshalb ist es entscheidend, die richtigen Informationskanäle zu kennen und zu nutzen. Dazu zählen unter anderem digitale Warnsysteme wie die App NINA sowie das Cell Broadcast-Verfahren, das Warnmeldungen direkt und ohne App auf Mobiltelefone überträgt. Ergänzt werden diese durch bewährte Kanäle wie Sirenen, Lautsprecherdurchsagen der Einsatzkräfte, Radiosender sowie die städtische Internetseite, auf der aktuelle Hinweise und Verhaltensempfehlungen veröffentlicht werden.
In Deutschland ist der Bevölkerungsschutz auf viele Schultern verteilt:
- Der Bund ist verantwortlich für den Zivilschutz, d.h. die Unterstützung der Bevölkerung im Verteidigungsfall.
- Die Länder übernehmen den Katastrophenschutz bei nicht-militärischen Großschadenslagen.
- Die Landkreise und die kreisfreien Städte sind die unteren Katastrophenschutzbehörden und bilden die operative Schnittstelle zwischen den Landesvorgaben und der kommunalen Umsetzung.
- Die Gemeinden dienen als erste Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger und leisten die konkrete Hilfe im Ernstfall.
Für Greifswald bedeutet das: Der Landkreis Vorpommern-Greifswald trägt die Verantwortung im Katastrophenfall und koordiniert die Hilfsmaßnahmen. Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald übernimmt als Kommune die konkret wirksamen Aufgaben – etwa das Erstellen und Umsetzen örtlicher Vorsorgepläne, das Betreiben von Warnsystemen und das Koordinieren der Maßnahmen im Krisenfall durch einen einberufenen Krisenstab.