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Greifswald spart mit klaren Prioritäten

18.12.2025

Die Stadt Greifswald steht weiterhin vor großen finanziellen Herausforderungen. Um den städtischen Haushalt zu stabilisieren, hat die Bürgerschaft weitere Sparmaßnahmen beschlossen. Dabei haben die Mitglieder klare Prioritäten gesetzt. Einschnitte bei Kultur, sozialen Angeboten und der Jugendarbeit sollen möglichst gering bleiben. Das bedeutet jedoch, dass in anderen Bereichen stärker gespart wird. Für die Bürgerinnen und Bürger kann das vor allem spürbar werden bei der Sanierung von Straßen, bei Bauprojekten sowie bei der Pflege von Grünflächen. Maßnahmen können sich verzögern oder in kleinerem Umfang umgesetzt werden. 

Insgesamt sollen rund zehn Prozent über alle Ämter hinweg eingespart werden. Alle Bereiche der Stadtverwaltung sind davon betroffen. Im laufenden Betrieb, also bei den regelmäßig anfallenden Ausgaben, werden 2026 etwa 3,25 Millionen Euro gekürzt. Wie sich das im Einzelnen auswirkt, wird derzeit in den Fachämtern geprüft. Klar ist aber: Nicht alle Leistungen werden wie bisher angeboten werden können. Auch bei Investitionen spart die Stadt. Rund 1,4 Millionen Euro werden 2026 entweder gestrichen oder in spätere Jahre verschoben. Wichtig für die Bürgerinnen und Bürger: Für 2026 sind keine Steuererhöhungen geplant. Eine Erhöhung der Gewerbesteuer wurde von der Bürgerschaft klar abgelehnt. 

Für die Sitzung im März 2026 wird ein Nachtragshaushalt eingebracht. Grund ist die Zustimmung der Bürgerschaft für die weitere Finanzierung der Generalsanierung des Segelschulschiffs GREIF in Höhe von 2,9 Millionen Euro. Dafür soll ein Investitionskredit aufgenommen werden. 

Oberbürgermeister Stefan Fassbinder sagte: „Ich begrüße es, dass sich die Bürgerschaft über mehrere Fraktionen hinweg auf einen gemeinsamen Plan für haushaltsverbessernde Maßnahmen geeinigt hat. Ziel bleibt es, trotz der notwendigen Einsparungen mit dem vorhandenen Geld möglichst viel für die Stadt zu erreichen und die Belastungen für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten. Positiv ist zudem, dass das Jahresergebnis 2025 voraussichtlich besser ausfallen wird als ursprünglich geplant. Belastbare Zahlen liegen jedoch erst im Januar vor.“

Die beschlossenen Maßnahmen sind dem Ministerium für Inneres und Bau M-V zur Prüfung vorgelegt worden. Das Ministerium als zuständige Rechtsaufsichtsbehörde hatte den Haushalt für 2025 und 2026 zwar bereits genehmigt, aufgrund der angespannten Finanzlage jedoch weitere Einsparungen gefordert. Die Stadt hofft, dass die nun beschlossenen Maßnahmen ausreichen und bestätigt werden.