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Sanierung des Segelschulschiffs GREIF wird teurer als geplant

17.10.2025
Die GREIF in der Stralsunder Werfthalle© André Gschweng

Die Grundsanierung des Segelschulschiffs GREIF auf dem Gelände des Maritimen Industrie- und Gewerbeparks Volkswerft in Stralsund schreitet sichtbar voran. Die Decksaufbauten sind montiert, die Masten restauriert und bereits an Deck gestellt. Derzeit läuft die Konservierung der Hauptdecks. Wenn die Propellerwellenanlage eingebaut ist, soll die GREIF voraussichtlich zum Jahresende die Werfthalle verlassen und wieder ins Wasser kommen. Allerdings hat sich inzwischen gezeigt, dass die Sanierung aufwendiger und teurer ist als ursprünglich geplant. Das vorgesehene Budget von rund 4,46 Millionen Euro reicht nicht aus, um alle Arbeiten – insbesondere Innenausbau, Elektrik und Motorisierung – vollständig abzuschließen. Nach aktuellen Schätzungen liegt der Mehrbedarf bei ca.  drei Millionen Euro.

Warum die Kosten steigen

Als öffentlicher Auftraggeber ist die Stadt darauf angewiesen, Budgets auf Basis von Kostenschätzungen zu bilden. Die ursprüngliche Planung stammt aus dem Jahr 2020. In den vergangenen Jahren waren die Marktpreise im Schiffbau jedoch in ständiger Bewegung – die damaligen Planwerte konnten damit nicht Schritt halten. So sind die Kosten in allen Bereichen – hauptsächlich bei den Material- und Lohnkosten - deutlich gestiegen. Zudem haben mehrere Verzögerungen bei der Umsetzung, unter anderem durch die Insolvenz eines beteiligten Werftbetriebs, den Bauablauf erschwert.

Ein wichtiges Etappenziel ist erreicht

Trotz aller Herausforderungen ist ein entscheidender Fortschritt gelungen: Die GREIF hat ihre Masten zurückerhalten und wird voraussichtlich im Dezember die Werfthalle verlassen und wieder zu Wasser gelassen. Anschließend müssen die weiteren Ausrüstungsarbeiten erfolgen, darunter Navigation, Elektrik, Heizung, Sanitär und Lüftung sowie der Innenausbau. Ziel der Stadt bleibt, dass die GREIF künftig wieder unter Segeln unterwegs ist und als Botschafterin der Stadt Greifswald auf Fahrt gehen kann. „Wir möchten nicht nur unser Segelschulschiff als Denkmal von nationaler Bedeutung erhalten, sondern auch die Segelausbildung, die als UNESCO-Weltkulturerbe eingetragen ist, weiterhin für alle erlebbar machen.“, so Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder.

Nächste Schritte und Ausblick

Am 17. November wird die Bürgerschaft deshalb über das weitere Vorgehen und die Bereitstellung weiterer finanzieller Mittel beraten. Die Stadt steht zudem in engem Austausch mit den Fördermittelgebern und dem Vorstand des Fördervereins Rahsegler GREIF e. V. Der größte Anteil der Kosten wird bislang über Fördermittel oder Spenden abgedeckt, der städtische Anteil beträgt derzeit 1,7 Millionen Euro. 

Die Sanierung des Segelschulschiffs wird von einem starken Bündnis getragen: Fördermittel kommen vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, vom Land Mecklenburg-Vorpommern, von der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, dem Förderverein Rahsegler GREIF e.V. sowie weiteren Stiftungen, Vereinen und vor allem zahlreichen privaten Spenderinnen und Spendern.

Alle Infos zum Baufortschritt finden Sie im Bautagebuch: Bautagebuch