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Pressemitteilungen 10.04.2018 – Familien-Universität Greifswald startet ins Sommersemester
Am 19. April 2018 beginnt die Reihe der Familien-Universität für das Sommersemester 2018. Die Diplombiologin Susanne Abel von der Michael Succow Stiftung hält einen Vortrag mit dem Titel „Rohrkolben in der Wand oder Torfmoos auf dem Teller? Über nasse Moore und den Klimaschutz“. Die Veranstaltung findet um 17:00 Uhr im Hörsaal 2 am Campus Loefflerstraße, Ernst-Lohmeyer-Platz 6, statt. Der Eintritt ist frei.
Im öffentlichen Bewusstsein spielen Moore kaum eine Rolle – zu Unrecht, denn sie sind extrem wichtig für den Menschen und die Umwelt! Sie leisten als Kohlenstoffspeicher einen immensen Beitrag zum Klimaschutz. Moore fördern zudem biologische Vielfalt, liefern Rohstoffe und bieten Erholung – aber nur, wenn sie nass sind.
Doch für Landwirtschaft oder Torfabbau werden Moore seit Jahrhunderten trockengelegt. Die Folgen: Die Moorböden zersetzen sich, sacken ab, sind für eine Nutzung verloren und setzen gleichzeitig riesige Mengen an klimaschädlichen Treibhausgasen frei. Durch Wiedervernässung lassen sich Moore renaturieren, Emissionen vermeiden und sogar in einer neuen Form nutzen: Niedermoorpflanzen wie Schilf, Rohrkolben oder Seggen können Rohstoffe für Bau- oder Brennmaterialien liefern. Torfmoose von Hochmooren liefern Ersatz für Torf im Gartenbau. Paludikultur heißt diese nachhaltige Produktion auf nassen Flächen, eine Wortschöpfung aus palus (lat. der Sumpf) und cultura (lat. die Bewirtschaftung). Das Konzept wird seit Jahren an der Universität Greifswald erforscht. Die Expertise des daraus entstandenen Greifswald Moor ist mittlerweile international bekannt und mehrfach mit Preisen ausgezeichnet worden.