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Pressemitteilungen 17.05.2023 – Greifswald forstet knapp 130.000 Bäume auf

Spazierweg und Bäume im Greifswalder Elisenhain
Foto: Elisenhain © Wally Pruß

Im Greifswalder Stadtforst wurde in den letzten Monaten wieder in großem Maße aufgeforstet. Wie Stadtförster Bent Knoll mitteilte, wurden seit November bis Anfang Mai insgesamt 127.000 Bäume gepflanzt, darunter vor allem Stieleichen, aber auch europäische Lärche, Vogelkirsche, Esskastanie, Roterle sowie Weißtannen. Mit der Aufforstung will die Stadt einen Teil der Schäden beheben, die neben dem Eschensterben durch die Stürme des letzten Jahres verursacht wurden.  

Noch bis Anfang Mai waren die Mitarbeiter des Stadtforstes deshalb auch damit beschäftigt, die Folgen zu beseitigen. „Die Stürme haben uns in Atem gehalten, wir haben ununterbrochen Holz geschlagen.“, so Bent Knoll. Über 30.000 Festmeter Holz kam zusammen, welches nun verkauft wurde.

Aufgrund der Sturmfolgen, durch die zahllose Bäume entwurzelt wurden, geht die Stadt nun eigene Wege. Um Saatgut effektiver auszusäen, entwickelte Bent Knoll einen Baumsaatautomaten. Dieser schmale Metallstab ist an einem Ende mit Dornen versehen, um die Humusschicht im Boden zu durchstoßen und aufzulockern. Mit ihm können unterschiedlich große Samenkörner gezielt in die Erde gesetzt werden. „Wir haben damit bereits rund 35.000 Samenkörner in den Wäldern rund um Greifswald ausgesät, darunter Weißtannen, Douglasien, Küstentannen und Hainbuchen. Ob der Versuch funktioniert, wissen wir erst im Herbst, wenn man sieht, wie viele Samenkörner aufgegangen sind. Wir erhoffen uns davon, dass die Bäume stabilere Wurzeln ausbilden und sicherer im Boden stehen. Denn aufgeforstete Bäume wurden in der Baumschule schon einmal aus der Erde gerissen, der Wurzelballen für den Transport beschnitten, sodass immer Teile der Wurzelspitzen verloren gehen.“ Begleitet wird die Stadt bei ihrem Versuch von der Universität, die drei Probeflächen betreut.

Die anhaltende Trockenheit stellt den Forstbetrieb vor erhebliche Probleme. „Letztlich hat der Regen das Gras nur nass gemacht, im Boden selbst herrscht Dürre“, so der Stadtförster. Er hat deshalb bereits Wasser ins Sanzer Moor geleitet, um eine Wasserreserve zu gewinnen. Darüber hinaus versuchen die Mitarbeiter des Stadtforstes, kleine Teiche anzulegen. „Dahin verbringen wir Froschlaich, den wir in kleinen Löchern finden, bevor diese austrocknen. Wir versuchen so, die Population zu fördern, denn auch die Amphibien leiden unter der Trockenheit. Nach 5 Jahren Dürre sind kaum noch Frösche im Wald zu finden.“