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Pressemitteilungen 27.01.2021 – Luise Greger – eine bemerkenswerte Greifswalderin feiert 160. Geburtstag

Porträt Luise Greger
Luise Greger 1899, Foto v. original (c) Familie Greger

Luise Greger war eine bedeutende Musikerin, deren Werk seit einigen Jahren wieder zunehmende Beachtung findet – sowohl in Deutschland, als auch in den USA. Die Sängerin und Komponistin wurde 1861 in Greifswald geboren und verbrachte ihre ersten 26 Lebensjahre in der Hansestadt. In diesem Jahr jährt sich der Geburtstag von Luise Greger zum 160. Mal. In mehreren Veranstaltungen wird deshalb an sie erinnert.

Mit der Musiktheater-Uraufführung „Luise Greger, eine pommersche Gans“ widmet sich das OPERNALE-Festival 2021 Leben und Werk dieser Greifswalder Komponistin, Pianistin und Sängerin. „Vom 20. August bis 19. September gehen wir auf Tour und setzen mit dem neuen Musiktheaterwerk unsere Reihe der Wiederentdeckung bemerkenswerter pommerscher Frauen fort.“, erklärte Henriette Sehmsdorf, Künstlerische Leiterin der OPERNALE. „Musikalisch greifen wir auf das reiche musikalische Schaffen von Luise Greger zurück, das Benjamin Saupe sowohl arrangiert als auch mit Kompositionen zu einem neuen Werk zusammenfügt.“ Unterstützung erfährt die Opernale traditionell auch durch ihre Aktionäre. Ab sofort kann die Luise-Greger-Aktie erworben werden. „Der Nennwert beträgt 70,00 €. Aber es ist vor allem eine ideelle Aktie, die den besonderen Mehrwert bürgerschaftlichen Engagements und eine hohe kulturelle Rendite garantiert. Sie gilt gleichzeitig als Eintrittskarte für den Besuch einer Vorstellung der OPERNALE 2021. Wir freuen uns auf viele Interessenten, die sich unter karten@opernale.de melden, um Aktionär zu werden“, so Henriette Sehmsdorf.

Noch bis Anfang Februar ist eine kleine Schaufensterausstellung an der Ecke Lange Straße/Ecke Martin-Luther-Straße zu Luise Greger zu sehen.

Die Universitäts- und Hansestadt widmet Luise Greger Ende 2021 zudem eine Ausstellung in der Kleinen Rathausgalerie. Sie wird dort gemeinsam mit einer weiteren bemerkenswerten Greifswalderin vorgestellt, Frida Stundl-Pietschmann, Weberin der Freester Fischerteppiche. Neben Fotos sollen dort auch Noten von Luise Greger gezeigt werden.

In der Broschüre „Greifswalderinnen – Ein Stadtrundgang“ wird das Leben und Werk von Luise Greger neben zahlreichen anderen bemerkenswerten Greifswalderinnen gewürdigt. Ihren Spuren kann man auch bei einem digitalen Stadtrundgang folgen. Informationen zu den Frauen und den jeweiligen Standorten werden mit Gedichten, Musik und Rätseln verknüpft. Die Erlebnistour wurde maßgeblich durch die Hansischen Frouwen erarbeitet und gestaltet - in Kooperation mit der Partnerschaft für Demokratie Greifswald und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt.

QR-Code für den digitalen Stadtrundgang

Luise Greger
Luise Greger wurde am 27.12.1861 im Greifswalder Schuhhagen 12 geboren und am 01.03.1862 im Dom St. Nikolai getauft. Wenige Jahre später zog sie mit ihrer Familie in das Haus am heutigen Karl-Marx-Platz 17, in dem sie bis zu ihrem Wegzug aus Greifswald lebte. Sie stammt aus einer einflussreichen Greifswalder Familie: Ihr Vater August Sumpf war Brauereibesitzer und Senator, später Gründer der Kasseler Herkules-Brauerei.
Sie erhielt früh ihre Ausbildung in Klavierspiel und Komposition durch den ehemaligen Musikdirektor Bemmann, danach ging sie nach Berlin und nahm Gesangsunterricht bei Hedwig und Albert Wolf. Sie heiratete den Arzt Dr. Ludwig Greger und bekam mit ihm drei Söhne. Die Familie Greger zog 1894 nach Kassel, 1910 wurde die Ehe geschieden. Bis in die 1930er Jahre war Luise als Komponistin und Interpretin ihrer zahlreichen Liedkompositionen erfolgreich tätig. Neben Liedern komponierte sie auch das Märchenspiel „Die Gänseliesel“. Luise vertonte außerdem einige Gedichte der Greifswalder Dichterin Alwine Wuthenow. Bis in die vierziger Jahre lebte sie allein im Hotel Schombardt. Nach einigen Jahren im Altenheim wurde sie im Januar 1944 in die Landesheilanstalt Kloster Merxhausen gebracht, wo sie nach nur drei Woche in Folge gezielter Unterernährung als Opfer der sogenannten „stillen Euthanasie“ starb.

Die Stadtverwaltung ist an weiteren Informationen über Luise Gregers Zeit in Greifswald sehr interessiert. Sie ist deshalb für jegliche Unterlagen, Fotos, Hinweise und Informationen dankbar. Vielleicht haben Sie ja auf Ihrem Dachboden noch unentdeckte Schätze? Informationen senden Sie gerne an die Beauftragte für Gleichstellung und Bürgerbeteiligung (gsb@greifswald.de).