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Pressemitteilungen 06.11.2018 – Inklusives Schulzentrum „Am Ellernholzteich“ soll wachsende Schülerzahlen auffangen

Luftbild Inklusives Schulzentrum am Ellernholzteich
Das neue Schulzentrum soll am Ellernholzteich entstehen

Angesichts weiter steigender Schülerzahlen beabsichtigt die Universitäts- und Hansestadt Greifswald, den geplanten Grundschulneubau an der Verlängerten Scharnhorststraße zu einem Inklusiven Schulzentrum zu erweitern. Dieser Komplex soll aus einer 3-zügigen Grundschule inklusive Hort und Sporthalle und einer bis zu dreizügigen Regionalschule mit Orientierungsstufe bestehen. Ursprünglich war geplant, nur eine neue Grundschule mit Orientierungsstufe und Hort sowie eine Turnhalle zu bauen. Die notwendigen Kapazitäten an den Regionalschulen sollten bislang durch Erweiterungen der bestehenden Einrichtungen kompensiert werden.

„Die Auswertung der aktuellen Schulentwicklungsplanung des Landkreises Vorpommern-Greifswald vom April 2018 und neue Prognosen zeigen aber, dass die geplanten Erweiterungen im Regionalschulbereich nicht ausreichen werden“, verdeutlicht Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder. „Wir haben deshalb in den vergangenen Monaten intensiv weitere Alternativen geprüft.“ So gab es bisher die Überlegungen, die Regionale Schule Caspar David Friedrich für Schüler mit besonders ausgeprägtem sonderpädagogischem Förderbedarf faktisch als Schule mit flexiblem Bildungsgang vorzusehen. Eine Angliederung in dem Umfang ist baulich jedoch nicht gut umzusetzen. Die Schule soll zwar dennoch einen Anbau erhalten, der aber gerade ausreicht, den eigenen Bedarf zu decken. Auch eine mögliche Nutzung der Pestalozzi-Schule oder der Berufsschule in der Hans-Beimler-Straße wurden in Betracht gezogen. Beide gehören noch zum Landkreis, sollen aber über kurz oder lang aufgegeben werden. Es ist jedoch zeitlich nicht absehbar, wann diese Varianten umsetzbar wären. 

„Letztlich sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Erweiterung des geplanten Grundschulneubaus zum Inklusiven Schulzentrum – sowohl aus pädagogischer, als auch aus städtebaulicher Sicht - die sinnvollste Variante wäre“, fasst der Oberbürgermeister zusammen. „Auf diese Weise kann das neue Schulzentrum von vornherein entsprechend den Anforderungen an modernen Unterricht, Inklusion, Ganztagsbetreuung und Digitalisierung im Sinne der Inklusionsstrategie des Landes Mecklenburg-Vorpommern konzipiert und gebaut werden.“

Die Abteilungsleiterin für Schulverwaltung, Sportentwicklung und Jugend, Carola Felkl, verdeutlicht einen weiteren Vorteil dieser Standortkonzentration: „Den Schülerinnen und Schülern wird ein längeres gemeinsames Lernen an einem Ort vom ersten bis zum zehnten Schuljahr in einem Klassenverband ermöglicht.“

Sofern mit der Planung zügig begonnen werden könne, rechne die Stadt mit einem Baubeginn für die Grundschule, den Hort und die Sporthalle frühestens im Jahr 2021, kündigte Bausenatorin Jeannette von Busse an. Bis zum Beginn des Schuljahres 2023/24 solle zunächst die Grundschule fertig sein, in einem zweiten Bauabschnitt folge dann die Regionale Schule mit Orientierungsstufe als Schule mit flexiblen Bildungsgängen. „Wir haben dieses Vorhaben bereits mit verschiedenen Ministerien besprochen, die die Idee wohlwollend aufgriffen und ihre Unterstützung signalisierten“, so der Oberbürgermeister. „Wir hoffen, dass die Bürgerschaft einen entsprechenden Grundsatzbeschluss fasst.“

Die Kosten für den Grundschulneubau (13,8 Mio €) einschließlich Hort (8,3 Mio €) und Sporthalle (6,7 Mio €) belaufen sich nach jetzigen Kalkulationen auf rund 29 Millionen Euro. Nach einem Gespräch mit den beteiligten Landesministerien könnte dieses Vorhaben mit Städtebaufördermitteln unterstützt werden, so dass sich die Haushaltsbelastung der Stadt um ca. 9,5 Millionen Euro reduziert. Es bliebe dann eine Belastung des städtischen Haushalts von etwa 19,5 Millionen Euro. Für die Regionalschule mit Orientierungsstufe fielen noch einmal Kosten von rund 18 Millionen Euro an. Hierfür empfahl das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung, ab 2021 EFRE-Mittel zu beantragen. Der Fördersatz läge bei maximal 75 Prozent. Sollte diese Förderung zum Tragen kommen, bliebe  für die Stadt eine Haushaltsbelastung von rund 4,5 Millionen Euro. In der Summe ist von einem städtischen Finanzierungsanteil von mindestens 24 Millionen Euro auszugehen. Für die Haushaltsjahre 2019 bzw. 2020 beschränken sich die Kosten des Projektes auf vorbereitende Maßnahmen und Planungskosten von ca. 0,8 bzw. 1,9 Millionen Euro.

„Uns ist klar, dass das ein weiteres ambitioniertes Bauprojekt für die Stadt ist“, betont noch einmal der Oberbürgermeister. „Allerdings ist die Beschulung eine Pflichtaufgabe, die wir so gut wie möglich erfüllen wollen. In dem Inklusiven Schulzentrum sehen wir die beste Lösung für die kommenden Jahre.“ Ab 7. November soll das Projekt in der OTV-Innenstadt und anschließend in den Ausschüssen der Bürgerschaft vorgestellt werden.