Karzer
Studierende, die in der Zeit von 1885 bis 1904 über die Stränge schlugen, sich mit liederlichen Weibsbildern abgaben, sich duellierten, volltrunken aufgegriffen wurden oder gar Vorlesungen schwänzten, wurden für Tage oder auch nur Stunden in den Karzer gesteckt. Die Bestraften verewigten sich in der Zeit, in der Sie doch eigentlich Reue zeigen und Buße tun sollten, mit Malereien und Sprüchen. Diese farbigen Graffiti an den Wänden der beiden Arrestzellen sorgen noch heute für Heiterkeit. Der Greifswalder Karzer im Auditorium Maximum ist einer der wenigen Karzer, die deutschlandweit erhalten sind. Aufgrund der Malerien der Insassen ist er von besonderem Interesse.
„Böse Buben, brave Mädchen? Warum man Studenten an der Uni früher eingesperrt hat“ heißt eine der Uni-Führungen, während der der Karzer erkundet werden kann. Der Karzer ist ohne Führung nicht frei zugänglich!