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Pressemitteilungen 12.03.2020 – Greifswalder Abstrichzentrum startet am 12.3.2020 seine Arbeit

Universitätsmedizin am Berthold-Beitz-Platz
Universitätsmedizin am Berthold-Beitz-Platz, Foto: Wally Pruß

Das Greifswalder Abstrichzentrum startet am heutigen Donnerstag, 12. März, gegen 12 Uhr seine Arbeit. Die Universi­täts­medizin richtet es aktuell auf dem Vorplatz der Mensa ein und weist das Personal ein. Dort werden ausschließlich Patienten unter­sucht, die vom Gesundheitsamt oder vom Hausarzt als Verdachts­fälle eingestuft und zum Abstrich überwiesen wurden. „Alle anderen Personen werden ausnahmslos abge­wiesen“, betont Presse­sprecher Christian Arns.

Anfang der Woche hatte Gesundheitsminister Harry Glawe angekündigt, dass landesweit so genannte Abstrich­zentren für Corona-Verdachtspatienten eingerichtet werden, um die Gesundheitsämter zu entlas­ten. Das Greifswalder Zentrum wird im Moment auf dem Mensa-Vorplatz und damit vor dem Hauptgebäude der Unimedizin errich­tet. Um Kontakte zu minimieren wird das Zentrum als sogenanntes „drive through“ ausgeführt, wie von Schnellrestaurants bekannt.

Die UMG empfiehlt eine Anfahrt mit dem PKW. Die Patienten werden die Wagen gar nicht verlassen; so werden direkte Kontakte vermieden und mögliche Übertragungswege minimiert. Nach der Prüfung, von welchem Arzt oder Gesundheitsamt die Anfahrenden zugewiesen sind, werden die Patienten auf eine Standspur geleitet, auf der die Daten erfasst und die Abstriche genommen werden.

Der großen Nachfrage wegen noch ein paar allgemeine Informationen:

Bisher sind an der Unimedizin Greifswald rund 50 Proben getestet worden, bisher alle negativ. Es befindet sich kein Patient und kein Mitarbeiter in Quarantäne. Seit rund einem Monat sind eigene Räume für even­tu­elle Fälle vorberei­tet: sowohl zur Absonderung infizierter Patienten als auch zur Behandlung möglicher Symp­to­me. Selbstverständlich verfügt die UMG über ein Konzept, diese Kapazitäten im Bedarfsfall kurzfris­tig auszubauen.

Erneut weist die Unimedizin darauf hin, dass sich Menschen mit allgemeinen Fragen an die Hotlines des Kreises, Landes oder Bundes wenden sollen. Zahlreiche Informationen stehen auf der Homepage der Unimedizin, aktuelle Ent­wick­lungen dokumentiert das Robert-Koch-Institut.

Sollte jemand Erkältungssymptome haben und entweder erst vor kurzem aus einem Risikogebiet zurück­gekehrt sein oder Kontakt zu Menschen gehabt haben, die positiv getestet wurden, soll dieser telefoni­schen (!) Kontakt zum Gesundheitsamt oder dem Hausarzt aufnehmen. Wer wegen starker Symptome zur Uniklinik kommen möchte, sollte sich wenn möglich unbedingt zuvor telefonisch anmelden.

Dass es für Schutzmaterialien weltweite Engpässe gibt, ist selbstverständlich auch in Greifswald zu bemer­ken. Die Unimedizin ist aber aktuell mit allem versorgt, was für den Betrieb erforderlich ist. Dennoch wer­den Maßnahmen ergriffen, den Einsatz zu optimieren und den Bestand zu zentralisieren, um die Verteilung steuern zu können. Die Sicherungsmaßnahmen wurden wegen der medienbe­kannt gewordenen Diebstähle verschärft. Ziel ist es, den Schutz der Patienten und Mitarbeiter durchgängig aufrecht zu erhalten.

Vor diesem Hintergrund sind einige weiterer Maßnahmen getroffen worden:

Die Unimedizin hat bereits eine Reihe von Informationsveranstaltungen abgesagt. „Wir bitten um Verständ­nis. Ein Krankenhaus ist ein besonders sensibler Bereich, in dem sich naturgemäß kranke und geschwäch­te Menschen aufhalten. Gerade hier müssen wir das Infektionsrisiko so gering wie möglich halten“, erklärt der Pressesprecher.

Zudem gilt für die Mitarbeiter bis auf weiteres ein grundsätzliches Verbot, an Kongres­sen teilzunehmen oder Fortbildungsreisen zu unternehmen.

Für Besuche gibt es neue Regeln: Besuche werden bis auf weiteres auf eine Person pro Tag eingeschränkt. Personen, die selbst Atemwegs-Symptome haben, aus Risikogebieten kommen oder Kontakt zu bestätigten Fällen hatten, dürfen grundsätzlich niemanden im Krankenhaus besuchen. Um trotzdem den sozialen Kontakt zu den Patienten zu ermöglichen, werden alle Telefone freigeschaltet.
Text: Pressemitteilung der Universitätsmedizin