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Pressemitteilungen 12.04.2022 – Hohe Heizkosten abfedern – soziale Härten vermeiden - OB lud zum Krisengespräch

Wohnblöcke in Schönwalde
Wohnblöcke in Schönwalde, Foto Wally Pruß

Die starken Preissteigerungen bei den Heiz- und Stromkosten sind nicht nur für viele Greifswalder*innen eine große Belastung, sondern stellen auch die Wohnungs- und Versorgungsunternehmen vor enorme Herausforderungen. Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder lud deswegen in der vergangenen Woche die Stadtwerke Greifswald, die beiden großen Wohnungsunternehmen WVG und WGG sowie die Allgemeine soziale Beratung der Caritas zu einem Krisengespräch ein. Bei dem Treffen wurden konkrete Maßnahmen besprochen, wie die Unternehmen auf die aktuelle Entwicklung reagieren und soziale Härten für die Mieter*innen vermieden werden können.

Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder: „Wir sind uns bewusst, dass wir hier vor Ort kaum Einfluss auf die Weltmarktpreise ausüben können. Deswegen haben wir gemeinsam nach Maßnahmen gesucht, die besondere Härten abfedern und die betroffenen Menschen unterstützen. Langfristig kann uns nur der Umstieg auf erneuerbare Energien vor den Preisexplosionen schützen. Ich bin dankbar, dass wir gemeinsam mit den Stadtwerken, den beiden Wohnungsunternehmen WVG und WGG und der Sozialberatung der Caritas einen Maßnahmenkatalog beschlossen haben.“

Maßnahmenkatalog: Hohe Energiekosten abfedern – soziale Härten vermeiden – Auf erneuerbare Energien umsteigen

Sofortmaßnahmen

1. Die Stadtwerke Greifswald haben den Anstieg des Fernwärmearbeitspreises im 1. und 2. Quartal um ein Drittel gedeckelt und werden diesen Kurs nach wirtschaftlichen Möglichkeiten fortsetzen.
2. Damit Mieter*innen nicht wegen hoher Nachzahlungen in die Verschuldung geraten, informieren die Wohnungsunternehmen frühzeitig über drohende Nachzahlungen und baten um eine Anpassung der monatlichen Vorauszahlungen.
3. Im Notfall werden Stundungen und Ratenzahlungen vereinbart.
4. Es ergeht ein Appell an den Landkreis, bei den Kosten der Unterkunft schon jetzt auf Preiserhöhungen zu reagieren.

Beratung und Unterstützung

5. Die Caritas, die WGG und die SoPhi der WVG beraten die Mieter*innen zu sozialen und finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten und helfen bei der Antragsstellung.
6. Alle Partner informieren in den Sozialen Medien, auf ihrer Homepage, in ihren Zeitungen und mit eigenen Informationsmaterialien zum richtigen Heizen und Lüften, zu Energiesparmaßnahmen und Fördermöglichkeiten.
7. Die Hausmeister und Betriebshandwerker sind wichtige Ansprechpartner und werden beratend bei direkten Vorortterminen Empfehlungen zum Energiesparen geben.
8. Die Caritas, die WGG und die SoPhi der WVG werden mit Unterstützung der Stadtwerke Greifswald die Beratungsangebote zum Thema Energiesparen ausbauen und intensivieren.
9. Bedürftige Haushalte können kostenlos Energie- und Wasserspartechnik erhalten, der Austausch eines alten Kühlgerätes durch ein effizientes neues Gerät kann mit 100 € bezuschusst werden.
10. Die Wohnungsunternehmen arbeiten zusammen mit den Stadtwerken und der Caritas an einem Pilotprojekt: Ein ganzes Haus wird in einer gemeinsamen Aktion zum Energiesparen und zur Existenzsicherung beraten.

Investitionen

11. Die Wohnungsunternehmen werden in ihren Gebäuden Effizienz-Prüfungen durchführen, damit eine optimale und energiesparende Einstellung der Heizungen sichergestellt ist. Auch die Stadtwerke werden bei allen ihrer Hausanschlussstationen eine Effizienzprüfung durchführen.
12. Die Stadtwerke stellen in großen Schritten die Fernwärme auf erneuerbare Energien um. Dies macht das Heizen unabhängig von den Preissteigerungen des Gas- und Ölmarktes.
13. Mit Mieterstromangeboten und Photovoltaikanlagen verringert sich der Strompreis um 10-20 %. Die Wohnungsunternehmen bauen das Angebot kontinuierlich aus.
14. Mit umfangreichen Investitionen in die Sanierung der Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallation werden durch die Wohnungsunternehmen die Betriebskosten gesenkt.
15. Durch den Ausbau von Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge wird die Abhängigkeit vom Erdöl verringert.