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Pressemitteilungen 25.06.2019 – Greifswald setzt sich für aus Seenot gerettete Flüchtlinge ein

Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald gehört zu insgesamt 12 Kommunen, die Mitte Juni das Bündnis  „Städte Sicherer Häfen“ gegründet haben. Diese erklären sich bereit, über den normalen Verteilerschlüssel hinaus Geflüchtete aufzunehmen – vor allem Menschen, die im Mittelmeer gerettet wurden und seit etwa zwei Jahren fast nur noch geschlossene europäische Häfen vorfinden. Sie wollen so einen Beitrag leisten, die humanitäre Katastrophe im Mittelmeer zu beenden und ein Zeichen der Solidarität und Mitmenschlichkeit setzen. 

Am vergangenen Freitag, dem 21. Juni, veröffentlichten die Mitglieder einen offenen Brief an Bundesinnenminister Seehofer. Darin fordern sie ihn auf, 53 Geflüchtete zu unterstützen, die wenige Tage zuvor durch das zivile Seenotrettungsschiff Sea-Watch 3 gerettet wurden. Das Boot war bis dahin am Einlaufen in einen sicheren Hafen gehindert worden. Rottenburg am Neckar, Kiel und Berlin erklärten sich bereit, die Geflüchteten aufzunehmen. 

In dem Brief an Minister Seehofer heißt es: „Als Bündnisstädte Sicherer Häfen begrüßen und unterstützen wir diese Angebote. Wir sind bereit, Menschen in Not zu helfen und fordern Sie auf, uns dabei zu unterstützen. Weisen Sie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge an, eine Aufnahmezusage für die von der Sea-Watch 3 Geretteten zu erteilen und sorgen Sie so dafür, dass diese nach Rottenburg am Neckar, Kiel und Berlin kommen können!.... Nehmen Sie Kontakt mit den italienischen Behörden auf und informieren Sie sie über die Aufnahmebereitschaft Deutschlands und unserer Städte.“

Die Greifswalder Bürgerschaft hatte sich im Oktober 2018 ausdrücklich dazu bekannt, aus Seenot gerettete Flüchtlinge aufzunehmen. „Als Hansestadt fühlen wir uns dem Gedanken der Seenotrettung besonders verpflichtet“, betonte Oberbürgermeister Dr. Fassbinder. „Bislang liegt die Entscheidung über die Rettung und Aufnahme von Flüchtlingen jedoch nicht in der Zuständigkeit von kreisangehörigen Städten wie Greifswald, sondern beim Landkreis. Daher fordern wir Städte eine Bund-Länder-Vereinbarung, damit aufnahmewillige Kommunen entsprechend unterstützt werden und sie den im Mittelmeer Geretteten direkt helfen können.“ 
Bislang haben sich rund 60 Städte und Gemeinden aus ganz Deutschland zu „Sicheren Häfen“ erklärt.